Heute will ich Dir von dem dritten Hafen unserer Mittelmeer-Kreuzfahrt erzählen. Du siehst, dass der Hafen in Klammern steht. Und das hat auch einen Grund. Wir sind in Bodrum nämlich nicht von Bord gegangen. Das hat eigentlich auch gepasst, da wir die erste Woche der zwei Wochen Kreuzfahrt relativ ruhig angehen lassen wollten, weil wir in der Zeit davor doch recht viel um die Ohren hatten.
Inhaltsverzeichnis
Subjektive Unsicherheit in Bodrum
Der Grund dafür, dass Mick und ich in diesem Hafen an Bord geblieben sind, ist, dass wir uns einfach unsicher gefühlt haben. Gerade vorher waren mehrere Anschläge in Ankara und Istanbul gewesen. Natürlich ist Bodrum nicht im Mittelpunkt wie diese beiden Städte, aber zu dieser Zeit dachte ich: „Es kann immer das erste Mal sein“. Und: „Hier sind viele Touristen…“ Auch unsere Familien und gerade meine Mutter und Schwester hatten Angst und hatten mich bekniet, einfach auf dem Schiff zu bleiben.
Der Militärputsch in der Türkei
Unser Schiff lag am 14.07.2016 im Hafen von Bodrum. Und in der Nacht vom 15.07. auf den 16.07. war dann der Putsch. Mick hatte mir dann – als wir von dem Putsch gehört hatten – erzählt, dass er sich schon gewundert hatte, weil er ständig irgendwelche Militärflugzeuge gesehen hatte. Ob die etwas damit zu tun hatten, wissen wir natürlich nicht. Auf jeden Fall war es für uns dann im Nachhinein O.K., dass wir an Bord geblieben waren.
Was wir in Bodrum und Umgebung hätten sehen können
Von den Beschreibungen her hätte ich Bodrum unheimlich gerne besucht. Natürlich Bodrum selbst zu sehen mit dem Hafen, dem Kastell St. Peter und den Namen gebenden weißen Häusern der Stadt. Und es gab auch tolle Ausflüge, die mich interessiert hätten, zum Beispiel eine Wanderung durch das Hinterland von Bodrum oder einen Ausflug – passenderweise „Spur der Steine“ genannt – zum antiken Milet. Und wenn ich an all das denke, werde ich doch ganz traurig, dass wir nicht von Bord gegangen sind.
Wie gehe ich zukünftig mit „unsicheren“ Gebieten um?
Zuerst: Ich weiß, dass Bodrum nicht wirklich unsicher ist. Aber für mich war es das in dem Moment als ich dort war. Und ich weiß, dass einen etwas Unerwartetes immer und überall treffen kann. Ich lebe in Berlin, einer Großstadt und auch schon vor dem Ansschlag im Dezember 2016 wusste ich, dass Berlin nicht sicher ist. Kein Ort der Welt ist absolut sicher.
Ich denke, ich werde auch weiterhin so verfahren, dass ich vor einer Reise die Situation betrachte und dann abwäge. Grundsätzlich bin ich eher auf mehr Sicherheit bedacht – also offen gesagt eher ein Angsthase – aber mein Sicherheitsverlangen ist schon mal größer und mal weniger groß.
Und Du: Findest Du es nachvollziehbar, bestimmte Orte nicht zu besuchen, weil man ein unbehagliches Gefühl hat oder komplett doof? Hattest Du auch schon einmal dieses Gefühl bzw. diese Situation?
Disclaimer: Diese Reise wurde komplett von Mick und mir geplant und selbst bezahlt und in keiner Weise gesponsert.
Liebe Diana, vielen Dank für deine Offenheit. Ich glaube unser Sicherheitsenpfinden ist fasst ausschließlich subjektiv geprägt… es sei denn, man wohnt in Kriegsgebieten. Es bleibt uns also doch gar nichts anderes übrig, als auf uns zu hören.
LG Jasmin
Liebe Jasmin,
danke für Deinen Kommentar. Ja, man muss auf sich hören, aber manchmal denke ich im Nachhinein, ob die Entscheidung nicht doch auf zu viel Ängstlichkeit beruhte…
LG Diana